Vom kleinen Bergsteigerdorf Sachrang aus startet die Tour in der Nähe der deutsch-österreichischen Grenze auf den Geigelstein (1.808 m). Wer am Chiemsee wandern möchte, kann hier mit etwas Glück Alpenmurmeltiere, Gämsen oder botanische Raritäten am Wegesrand entdecken – das Gebiet rund um den Geigelstein zählt zu den besonders wertvollen Bergregionen und ist seit 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Der Geigelstein ist der zweithöchste Gipfel im bayerischen Teil der Chiemgauer Alpen und wird dank seines Artenreichtums als Blumenberg des Chiemgaus bezeichnet.
Der Gipfel liegt südlich von Sachrang nahe der österreichischen Grenze und bietet einen Übergang in die Tiroler Alpen.
Wanderdaten und Anreise
Höhe Geigelstein: | 1.808 m ü. NHN |
Parkplatz und Start: | Wanderparkplatz Geigelstein in Sachrang/Huben |
Anspruch: | Mittelschwer |
Strecke: | 15 km |
Gehzeit: | 6,5 Stunden |
Aufstieg: | 1100 hm |
Rundtour: | Ja |
ÖPNV: | Machbar, aber umständlich: BRB nach Prien → RB nach Aschau → Bus nach Sachrang |
Wegpunkte
Wanderparkplatz Geigelstein (0:00h) → Schreckalm (2:00h) → Geigelstein Gipfel (3:30h) → Priener Hütte (4:30h) → Wanderparkplatz Geigelstein (6:30h)
Aufstieg Geigelstein
Die Tour startet unscheinbar auf einem Forstweg, der aber nach kurzer Zeit in einen Wanderweg übergeht. Man folgt stets der Beschilderung Richtung Schreckalm und spaziert moderat bergauf, vorbei an neugierig blickenden Bergkühen und schnurstracks weiter Richtung Gipfelkreuz.

Je weiter man sich dem Gipfel nähert, desto stärker ändert sich der Charakter der Vegetation. An der Waldgrenze verschwinden die Bäume zunehmend und werden ersetzt durch Latschenfelder, die so häufig in höheren Lagen der Alpen zu finden sind. Im Sommer haben sie den angenehmen Nebeneffekt, etwas Schatten zu spenden.

Nun schlängelt sich ein schmaler, aber durchgängig gut zu gehender Weg ohne Kletterstellen auf den Geigelstein-Gipfel.
Oben auf 1.808 Metern angekommen, hat es der Ausblick in sich: Der unversperrte Blick fällt zuerst auf die Kampenwand und den dahinter liegenden Chiemsee.

Vom imposanten Gipfelkreuz lassen sich nun die umliegenden Berge der Chiemgauer Alpen wie beispielsweise der Hochries oder die Kampenwand bestaunen. Bei guten Verhältnissen reicht der Blick bis zum Wilden Kaiser im Kaisergebirge und den Berchtesgadener Alpen.

Abstieg
Man folgt dem Wanderweg über den Gipfel und weiter Richtung Priener Hütte. Der Abstieg vom Gipfel ist etwas steiniger und schmaler als der Aufstieg, kommt aber ohne seilversicherte Stellen aus.

Kurz vor der Prien Hütte lohnt es sich, den optionalen Aufstieg auf den Breitenstein mitzunehmen. Der 1.661 Meter hohe Aussichtsgipfel mit Gipfelkreuz und einfachem Aufstieg ist durch einen Sattel mit dem Geigelstein verbunden. Dennoch ist er nicht mit dem Breitenstein im Mangfallgebirge zu verwechseln, obwohl sich die Berge denselben Namen teilen.

Die letzte Etappe verläuft von der Priener Hütte auf dem Forstweg zurück zum Wanderparkplatz (das ist der kürzeste Weg). Oder optional auf dem beschilderten Jägersteig: Vorbei an der Schreckalm geht’s teilweise auf dem Aufstiegsweg zurück zum Wanderparkplatz in Sachrang/Huben.

Naturschutzgebiet Geigelstein
Es ist einer Bürgerinitiative zu verdanken, dass das Gebiet um den Geigelstein noch so naturnah ist. Nach einer jahrelangen Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern wurde das Gebiet 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt. Es erstreckt sich auf einer Fläche von über 3000 Hektar in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein.

Um die Heimat der zahlreichen Tier- und Pflanzenarten nicht zu schädigen, ist es wichtig, sich an die Routenempfehlungen zu halten. Beispielsweise sind im Naturschutzgebiet Alpensalamander, Alpenmurmeltiere, Gämse und verschiedene Raufußhühner heimisch. Es finden sich hunderte Farn- und Blütenpflanzen, darunter viele geschützte Arten wie beispielsweise Orchideen oder Enziane. Tipp: Vor dem Start der Wanderung ein App zur Pflanzenerkennung installieren.
Fazit
Landschaftlich außerordentlich schöne Wanderung auf abwechslungsreichen und sehr gut begehbaren Wanderwegen im Naturschutzgebiet. Der Geigelstein eignet sich für alle, die auf der Suche nach einer Gipfelwanderung ohne Kletterstellen sind. Auf der Rundtour finden sich zwei beliebten Almhütten zur Rast.