Eine spektakuläre Aussicht auf die Chiemsee-Inseln mit Alpenpanorama ist garantiert und die Abkühlung nie weit: Der Chiemsee Radweg ist einer der schönsten Radwege Bayerns und eignet sich bestens für Freizeitradler und Familien. Die gut beschilderte Tagestour verläuft auf Feldwegen, Nebenstraßen und asphaltierten Radwegen über weite Strecken direkt am See.
Tourdaten Chiemsee Radweg
Parkplatz und Start: | Prien am Chiemsee |
Anspruch: | Mittelschwere Radtour |
Strecke: | 54 km |
Aufstieg: | 120 hm |
Dauer: | 3-4 Stunden |
Rundweg: | Ja |
E-Bike Ladestationen: | Ja |
Erste Etappe: Von Prien nach Gstadt (15 km)
Auf der ersten Etappe führt der Chiemsee-Radweg auf dem landschaftlich herrlichen Abschnitt zwischen Prien und Gstadt, immer nah am Wasser. Da macht es auch nichts, dass sich Spaziergänger und Fahrradfahrer rund um die geschäftige Priener Strandpromenade in die Quere kommen, der Radweg um den Chiemsee ist nun mal ein kombinierter Radfahrer- und Fußgängerweg.

Der Chiemsee-Radweg überquert das Mündungsdelta des Flusses Prien, führt um die Schafwaschener Bucht, vorbei an der Halbinsel Sassau und auf die Halbinsel Urfahrn. Die engste Stelle zwischen dem Festland und der Herreninsel mit dem Schloss Herrenchiemsee überquerte bereits König Ludwig II. mit dem Ruderboot. Auf der Strecke wird es nie langweilig: Es geht vorbei an Aussichtstürmen, Strandbädern, Schutzzonen für Vögel und Fische, Infotafeln und durch Wäldchen in Seenähe. Die erste Etappe endet im Naturpark Hofanger, einem der besten Aussichtspunkte auf die nur einen Kilometer entfernte Fraueninsel.

Optionen: Durch die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte (17 durch Gletscher geformte Seen im ältesten Naturschutzgebiets Bayerns).
Zweite Etappe: Gstadt nach Chieming (15 km)

Die zweite Etappe führt von Gstadt über die Alz-Mündung und bis nach Chieming. Lohnende Zwischenstopps sind neben mehreren Badestränden auch das Römermuseum Bedaium, der 1972 eröffnete Segelhafen Seebruck und eine öffentlich zugängliche römische Ausgrabungsstätte. Die Streckenführung nutzt Feldwege, asphaltierte Radwege und weicht vereinzelt auf die Straße aus. Nach 15 Kilometern ist das Etappenziel Chieming erreicht, ein historisches Fischerdorf, in dem heute noch zahlreiche Berufsfischer mit ihren Familienbetrieben vom Fischfang im Chiemsee ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Optionen: Wem der Chiemsee Radweg zu kurz ist, kann ihn auf der zweiten Etappe ideal verlängern. Beispielsweise durch einen Abstecher zum 994 gegründeten und gut zugänglichen Kloster Seeon. Oder man radelt ein Stück auf dem Alz-Radweg bis zum Alzbad in Truchtlaching. Und wer noch mehr von der Region sehen möchte, der überwindet die Höhenmeter nach Traunstein, um die historische Altstadt der ehemaligen Salinenstadt zu besichtigen.
Letzte Etappe: Chieming nach Prien (24 km)
Der Chiemsee-Radweg führt in einem großen Bogen durch die Naturschutzgebiete Mündung der Tiroler Achen, Kendlmühlfilzen und Hacken-/Rottauer-Filz. Dazwischen liegen die einzigen nennenswerten Höhenmeter am Westerbuchberg in Übersee und das Museum Torfbahnhof, ein Industriedenkmal aus dem Jahr 1920. Auf den letzten Kilometern des Rundweges um den Chiemsee geht es auf Feldwegen, Radwegen und durch Wohngebiete vorbei am Chiemseepark Felden zurück zum Ausgangspunkt der Tour in Prien. Die Liegewiesen kurz vor dem Hafen in Prien/Stock sind ideal für eine Schlussrast mit Blick zurück auf die Chiemsee-Umrundung.

Optionen: Wer es eilig hat, lässt die Naturschutzgebiete südlich des Chiemsees aus und wählt den kürzeren, aber weniger schönen Radweg zwischen See und Autobahn. Und wer im Gegensatz dazu über ausreichend Zeit verfügt, nimmt noch die Feldwieser Bucht in Übersee mit Achendelta, mehreren Badestellen und dem Beobachtungsturm Lachsgang mit.

Den Chiemsee Radweg mit der Chiemsee-Schifffahrt abkürzen
Die Chiemsee-Schifffahrt bietet sich nicht nur zum Sightseeing an, sie eignet sich auch dafür, den Chiemsee-Rundweg beliebig abzukürzen. Tipp: Die Schiffe außerhalb der Stoßzeiten nutzen, um noch einen Fahrradstellplatz auf dem Schiff zu ergattern.
Tipps zur Anreise und Rückreise (München HBF → Chiemsee)
Besonders praktisch: Drei Bahnhöfe auf der Bahnstrecke München-Salzburg liegen in Seenähe: Prien, Bernau und Übersee. Auf dem Rückweg nach München bietet es sich an, bereits in Bernau oder Übersee einzusteigen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, in Prien keinen freien Fahrradstellplatz mehr vorzufinden.
Fazit
Radfahren am Chiemsee mit schöner Landschaft, freiem Blick auf den See und den Chiemgauer Alpen in der Ferne. Zwischendurch ist die Abkühlung nie weit. Gut mir der Bahn ab München erreichbar.